Am 9. Mai 1987 öffnete in Berlin-Marzahn die Berliner Gartenschau auf ehemalig
landwirtschaftlich genutzten Flächen als Geschenk der Gärtner an die Hauptstadt
der DDR zu ihrem 750jährigen Bestehen ihre Tore.
Mit dem Fall der Berliner Mauer vollzogen sich Veränderungen. Der neue Name
Erholungspark Marzahn (1991) war Programm. Der Park erhielt anstelle kleinteiliger
Gartenthemen große Spiel- und Liegewiesen und neue Spielplätze, Bäume wurden
gepflanzt und die Sondergärten überarbeitet und ergänzt.
Es entstand eine 21 Hektar große vielfältig nutzbare Erholungslandschaft für die
300.000 Bewohner der umliegenden Großsiedlungen.
Mit der Eröffnung des Chinesischen Gartens im Oktober 2000 nach vierjähriger
Bauzeit begann ein erneuter Wandel: Der Park stellt sich nun mit den „Gärten der
Welt“ als überregional bekannter Wallfahrtsort für Gartenenthusiasten dar.
Mit 2,7 Hektar ist er der größte chinesische Garten in Europa. Er entstand in engster
Kooperation mit der Partnerstadt Peking: die gesamte Planung stammt aus
chinesischer Hand, alle Gebäudeteile und selbst die eindrucksvollen Thai-Hu Steine
wurden eingeführt. Die Ausführung der Arbeiten übernahmen chinesische
Facharbeiter. Die Authentizität der Anlage ist für den Besucher allgegenwärtig.
Neben dem chinesischen gibt es jetzt 2012 weitere Gärten: der Japanische Garten,
der Koreanische Garten, der Balinesische Garten, der Orientalische Garten, der
Christliche Garten, der Karl-Foerster-Staudengarten, der Italienische Renaissance-
Garten sowie der Irrgarten – Labyrinth. Als weiterer in Vorbereitung ist ein
Englischer Garten.
Hier finden Sie einige Eindrücke aus diesen Gärten.
Die Wörlitzer Anlagen sind Teil des Gartenreichs Dessau-Wörlitz, das seit November
2000 auf der Welterbeliste der UNESCO steht. Gelegen ist das gesamte Gartenreich
inmitten des Biosphärenreservats Flusslandschaft Mittelelbe.
Bad Muskau
Hermann Fürst von Pückler-Muskau legte ab 1815 in Bad Muskau ein landschafts-
architektonisches Meisterwerk an, wie es seinesgleichen sucht. Ca. 830 Hektar
schönster Landschaftsgartenkunst umgeben die Stadt Bad Muskau. Durch die
Teilung in deutsche und polnische Seite, welche über die 2003 errichtete
Doppelbrücke über die Neiße zu erreichen ist, erlangt das Gartenreich seine
Einzigartigkeit. Besonders beeindruckend sind die Sichtachsen, die Fürst Pückler in
genialer Weise anlegen ließ.
Schon früh wurde der Wert dieser einzigartigen Gartenanlage erkannt. Seit der
Wende ist man deshalb bemüht, den Park in Pücklers Sinne wieder herzustellen und
zu pflegen. Die Arbeiten der Pflege und Wiederherstellung lassen bei jedem Besuch
Neues entdecken.
Belohnt wurden diese Arbeiten mit der Eintragung in die Welterbeliste der UNESCO
im Jahr 2004. Seit Sommer 2005 schmückt ein Stein zur Erinnerung an die
Ernennung die Doppelbrücke, welche den deutschen und den polnischen Parkteil
über die Neiße hinweg miteinander verbindet.
Zur Schlossanlage gehören das Neue Schloss, das Alte Schloss, das Kavaliershaus,
der Marstall und die Orangerie. Das Neue Schloss bietet aus 35 m Höhe einen
herrlich weiten Blick in die Landschaft.
Branitz
Herrmann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) legte diesen 100 ha großen Park
am Rande der Stadt Cottbus zwischen 1846 und 1871 an. Er konnte ihn aber nicht
fertig stellen. Dies übernahmen die Erben August und Heinrich Graf von Pückler.
Kennzeichnend für diesen unter Denkmalschutz stehenden Park sind die zahlreichen
Gräben, Teiche, Wiesen, Hügeln und zwei Pyramiden. Eine davon befindet sich auf
einem Hügel und die andere ist umgeben von Wasser und ist die Begräbnisstätte
des Ehepaares von Pückler.
Inmitten des Parks liegt das Schloß Branitz. Es ist seit 1696 der Hauptsitz des
Lausitzer Familienzweiges. Umbauten fanden 1770 bis 1771 unter August Heinrich
Graf von Pückler und zwischen 1850 und 1870 unter Herrmann Fürst von Pückler-
Muskau statt.
Durch die Bodenreform im Jahre 1945 wurde die Familie von Pückler enteignet. Seit
1946 ist das Schloß ein Museum. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten ab
1991 erstrahlt das Gebäude wieder in seinem ursprünglichen rosé mit schwarzem
Dach.